Wer wie in diesem Fall auch das Leitwerk mitdrucken lassen möchte, sollte zunächst darauf achten, dass die Leitwerksgröße auch gemeinsam mit dem Rumpf druckbar ist. Andernfalls müssen sonst auch hierbei Schnitte zum Erhalt kleinerer Bauteile gesetzt werden. Dabei gilt, die Schnittkanten haben
✓ entsprechend passgenaue Verbindungen zuzulassen, um Verzüge zu vermeiden und
✓ die Flächen sollen auch genügend Klebefläche bieten.
Hier kann man ähnlich vorgehen wie bei der Anpassung der Spanten an den Schnittkanten, um adäquate Verbindungen in Verbindung mit genügend großen Klebeflächen zu schaffen (s. u.!).
Generell gilt aber bei gedruckten Leitwerken, dass die Aussparungen für die Ruderscharniere bereits vorzusehen sind. Gedruckte Bauteile lassen sich nachträglich nur schwer mit derart kleinen Aussparungen passgenau versehen (Abbildung 10).
Bei der Aussparung für den Flügel gibt es ebenfalls ein paar Aspekte zu beachten. Zunächst sollte man sich eine geeignete
Profillehre konstruieren, drucken, um vorab überprüfen zu können, ob es auch passend dem Wurzelprofil des Flügels entspricht. Die Maße der Profillehre können dann für den Flügelausschnitt im Rumpf weiterverwendet werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn nach stundenlangem Druck des Rumpfsegments die Aussparung zu klein ist, um den vorhandenen Flügel dort einfügen zu können.
Wie auf der Abbildung 11 zu sehen, wird das passende Flügelsegment genügend groß extrudiert, sodann an der gewünschten Stelle in den Rumpf eingepasst. Vorab jedoch eine Kopie des Flügelsegments vornehmen! Nachdem das Flügelsegment mit dem Rumpfsegment nun zu einem Körper kombiniert wurde, kann ein Rumpf-Flügelübergang als Verrundung problemlos geschaffen werden.
Im nächsten Schritt wird die Kopie passgenau über das Flügelsegment im Rumpf gelegt und subtrahiert. Subtrahiert werden muss es natürlich auch von den dort liegenden Spanten!
Für Zugang in den Rumpf schneide ich Hauben heraus, verschließe sie vorn und hinten mit einem Spant, in dem dann die Magnete aufgenommen werden, die für den nötigen Halt sorgen. Das Gleiche passiert dann an den Schrägen im Rumpf (Abbildung 12).
Hierbei kann ich in beiden Fällen die gleiche Skizze verwenden, da die Flächen aufeinanderliegen. Das gewährleistet gleichzeitig eine Deckungsgleichheit der Magnete. Etwas anders gehe ich bei den Spanten an den Schnittstellen vor. Mithilfe einer Skizze setze ich umlaufend eine Feder mit quadratischem Querschnitt auf den Spant und versehe sie anschließend mit einer Fase, sodass der Aufbau spitz zuläuft (Abbildung 13). Anschließend subtrahiere ich dieses Rumpfsegment vom nachfolgenden Segment. So entsteht auch dort eine passgenaue Nut am folgenden Spant. Für den Druck ist zu beachten, dass jeweils der Spant mit der Feder beim Druck oben liegt. Damit er sauber gedruckt werden kann, ist die mittlere Aussparung nicht komplett durchgehend, sondern es verbleibt hier eine Restdicke von 0,4 mm, die ich später mit einem Messer herausschneide. Umgekehrt kann bei dem folgenden Spant die Aussparung bestehen bleiben, da dieser Spant für den Druck auf dem Druckbett liegt (Abbildung 14). Gut zu sehen ist auf dem Rumpfende auch rechts oben die bereits vorgesehene Aussparung für den Bowdenzug. Generell empfiehlt es sich, solche Bohrungen schon beim Entwurf zu integrieren, denn sie nachträglich zu bohren, ist schwieriger und kann zu Brüchen in der Rumpfhaut führen.